Das www Konzept - Die Grundsätze des zukunftweisenden Bauens
 
Wissenswertes rund ums Bauen
 
 
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Das www Konzept - Die Grundsätze des zukunftweisenden Bauens

Ich habe bereits seit langem Grundsätze des zukunftsweisenden Bauens in meiner www-Philosophie festgehalten.
Diese Philosophie hat jedoch nichts mit dem bekannten www (world wide web) gemeinsam, sondern nimmt Bezug auf die 3 Worte aus der Bibel und deckt sich mit den Grundfragen des Seins. (Em. o .univ. Prof. Arch. Bmst. Dipl.-Ing. Dr. techn. Horst Gamerith)

W1: Woher kommst DU?

Woher stammt das zu verbauende Material? Wieviel Primärenergie steckt in seiner Herstellung? Wie beeinflusst seine Herstellung unsere Umwelt?

W2: Wozu bist Du da?

Wozu und wie werden die ausgewählten Materialien verbaut? Wie lange sind ihre Nutzungszeiten? Ist ihre sortenreine Trennung im Sinne einer Nachnutzung möglich? 

W3: Wohin gehst Du einst?

Wohin und wie werden die verbauten Materialien nach Ende einer einfachen oder mehrfachen Gebrauchstauglichkeit entsorgt? „Eingraben“ von primärenergiereichen Materialien ist das Letzte! Wenn das Wohin nicht umweltgerecht gelöst ist, dann ist das Woher in Frage zu stellen.

 

Wenn auch die www-Philosophie einer zukunftsweisenden Detaillierung bedarf, so füge ich dennoch die wichtigsten Kriterien hier an: (Erfreulicher Weise erkennt man zunehmend nun auch eine Übereinstimmung dieser Zielrichtung mit den Forderungen des europäischen Rates, also mit der Grundsatzanforderung 7, in der quasi eine Mehrfachverwendung von Bauprodukten verordnet wird.

Zu W1

Bedingt den Einsatz von ökologisch unbedenklichen Materialien, die vor allem in der Region beschaffbar sind. Die Größenordnung, die für die Aufwendung der zur Verwendung vorgesehenen Materialien erforderliche graue Energie ist dabei zu berücksichtigen. Beachte, dass die Rohbaukonstruktion eines Bestandes einen Großteil an grauer Energie bereits besitzt. Auf diesem aufzubauen ist daher ressourcenschonend. „Urban Mining Recycling for the Planet“ ist angesagt!

Zu W2

Differenziere beim Konstruieren nach den Erfordernissen der Instandsetzbarkeit, zwischen Rohbau- und Ausbauelemente. Wähle daher eine „Fügetechnik“ in Hinblick auf eine einfache Austauschbarkeit bzw. Zerlegbarkeit von Bauwerksteilen mit unterschiedlicher Gebrauchsdauer. (Wer montiert muss ans Demontieren denken!)

Zu W3

Im Sinne einer energiebewussten Kreislaufwirtschaft hat das gewählte Konzept als Ganzes, aber auch im Einzelnen, eine umweltgerechte Wiederverwendbar- bzw. Wiederverwertbarkeit der in den Produkten enthaltenden grauen Energie zu berücksichtigen. Dabei ist zu unterscheiden, zwischen Abbauaufwand (sortenreine Zerlegung - heute kleben morgen, Sorgen beim Zerlegen) und dem Aufwand, mittels wirtschaftlichen Recycle-Verfahren, für eine Nachnutzung zu sorgen. Nichtmehr wieder verwertbare Materialien, bzw. deren Rückstände sind letztendlich in der Art so zu deponieren, dass diese einst wieder wie wir, dem Erdboden gleich werden und keine Danaergeschenke für unsere Nachkommen sind! Also: Wenn das WOHIN nicht umweltgerecht gelöst ist, dann ist das WOHER in Frage zu stellen!

 

Em. o .univ. Prof. Arch. Bmst. Dipl.-Ing. Dr. techn. Horst Gamerith, gilt als der Hochbau-Guru in Österreich und ist Autor des Buches 100 + 1 Hochbauerkenntnisse.

Wie sehen Sie dieses Thema? Herzlichen Dank für den tollen Gastbeitrag, wir freuen uns sehr darüber!  Ihre Brigitte Wimmer vom Bausoft Team

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